In "Fachdiskussionen" über das Hobby taucht immer wieder die Frage auf, welche Farbe die Behelfspackwagen hatten. Diese Wagen waren in den 60er und 70er Jahren ja noch überall anzutreffen und es ist wohl unbestritten, dass viele Wagen eine grüne Farbe hatten. In meiner Erinnerung habe ich diese Wagen jedoch immer als braune Fahrzeuge vor Augen. Ist das alles nur Einbildung?
Nun kenne ich mich mit Wagen nicht so aus und deshalb würde ich mich hier gerne bei den Wagen-Experten schlau machen: Es geht schon los mit der korrekten Bezeichnung: MD4ie, MDie, MDyg - was galt wann, was sind die Unterschiede und wie lauten die zugehörigen Bauartnummern?
Zur Verdeutlichung meiner Frage zeige ich am besten einige Bilder. Als Lok-Fotograf habe ich (fast) nie Wagen einzeln aufgenommen, sondern sie sind halt nur mehr oder weniger gut hinter der Lok zu sehen. Und da gibt's leider nicht allzu viele für meine Fragestellung geeignete Bilder.
Gleich das erste Bild zeigt das Problem auf:
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Bild 01   |
Der Behelfspackwagen hinter V200 139 sieht zwar braun aus, aber vor der vorderen Ladetür ist ein grün ausgebessertes Feld zu erkennen. Sollte die Grundfarbe wirklich grün gewesen sein und der Wagen ist nur völlig verdreckt? Wenn ja, warum war dieser Effekt nur bei den MD4ie zu beobachten, aber nicht bei anderen Wagen, auch nicht bei ähnlich gebauten Güterwagen mit Holzwänden? |
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| Bild 02 |
Einen "Hauch mehr Grün" meine ich bei dem Packwagen hinter 01 131 zu erkennen, die hier mit dem D545 die Schiefe Ebene hinauf keucht. Blockstelle Streitmühle, 28.07.68. |
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| Bild 03 |
Diesen Wagen würde ich nun tatsächlich als "dreckig-grün" einstufen. Damals hatte ich allerdings nur Augen für die 012 063-1 vor dem E2370, Norddeich Mole, 19.09.74. |
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| Bild 04 |
Das Gleiche gilt für den Packwagen des P4507, der mit 116 004-3 bespannt ist. Rosenheim, 02.02.75. |
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Heinrich Goldmann |
Die Wagen sind tatsächlich Verdreckt, das resultiert aus Holzaufbauten, die den Dreck wunderbar annehmen, rostigen Streben und der Tatsache, dass bei Eilzügen einfach mehr Dreck aufgewirbelt wird. |
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| Bild 05 |
In diesem Bild ist wieder ein Kandidat zu sehen, der meine Erinnerung an braune MDie zu bestätigen scheint. |
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| Bild 06 |
Ein echtes Rätsel ist (mir) dieser Wagen. Die Farbe ist hier eindeutig braun. Aufgenommen wurde der offensichtlich museal hergerichtete Wagen im Bereich der Bahnpost in Mannheim Hbf am 01.08.89. Spricht eine Aufarbeitung in braun nicht dafür, dass es auch braune MDie gegeben hat? Und zuletzt, kennt vielleicht einer die vollständige Wagennummer? Bis hierhin hatten alle gezeigten Behelfspackwagen einen Holzaufbau. Aus meinen mageren Unterlagen zum Thema Wagen reime ich mir zusammen, dass diese die Bezeichnung MDie 996 trugen. Richtig ? Es gab aber auch aufgearbeitete Wagen mit Blechwänden. Ist das der Grund für die abweichende Gattungsbezeichnung MDyg ? |
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| Bild 07 |
Ein solcher Wagen ist (zufällig) auf diesem Nachschuss einmal gut getroffen. Mit etwas Phantasie meine ich die Wagennummer 50 80 92-11 302-8 zu entziffern. Das wäre nach einem alten, mir vorliegenden Wagen-Stationierungsverzeichnis ein MDyg986 vom Bww München Hbf. Nun hoffe ich, dass hier reichlich Wagen-Experten mitlesen und mich aufgleisen können. Ich bin da ganz zuversichtlich, stelle den Beitrag aber sicherheitshalber auch noch ins Wagen-Forum. Ich bedanke mich im Voraus und wünsche noch einen guten Tag, |
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Heinrich Goldmann |
Die MPw4yg bzw. MDyg sind aus MCi Behelfspersonenwagen entstanden. Diese basieren auf dem Eilgüterwagen der Gattung Leipzig, sind aber eigene Konstruktionen. Die Idee war, wenn die Behelfspersonenwagen nicht mehr gebraucht würden, diese in Güterwagen der Gattung Leipzig umzubauen. Da dies nach dem Krieg nicht nötig war, baute man die Behelfspack- und Expressgutwagen daraus. Der Unterschied beider besteht aber nicht im Aufbaumaterial, sondern den Übergängen. Der MDyge hat Übergangstunnel mit Gummiwulst, der MDie offene Übergänge. Der braune ist nur eine nette Idee, so aber nie gelaufen, da auch die MCi schon grün waren. Die glatten Seitenwände sind nicht aus Blech, sondern wie bei den Güterwagen, unverdichtete Kunstharzplatten. |