Mit diesem Beitrag möchte ich mich für die vielen lieben Grüße und Glückwünsche zu meinem 67. Geburtstag bedanken.

Bilder von einer DB-Baureihe 67 gab's ja nicht so viele, also gibt es auch von mir keinen Beitrag dazu - das habt ihr jetzt davon ;-))

Aber ernsthaft - die 67 ist bei den Baureihen wirklich eine sch... wierige Nummer, vor allem, wenn man so auf die Bundesbahnzeit fokussiert ist, wie ich. Also ziehe ich einfach 10 ab (was ich bei meinem Alter manchmal auch gerne täte) und komme so zu einer Baureihe, von der ich dank örtlicher Nähe noch zahlreiche Aufnahmen machen konnte. Neben den üblichen Fotos im Bw Hagen Gbf waren es anfangs hauptsächlich Sonderfahrten, die zu ersten Betriebsaufnahmen vor Zügen führten.

Über die Fahrt mit 57 2559 am 25.03.67, meine erste Sonderfahrt überhaupt, hatte ich in diesem DSo-Beitrag berichtet.

Die Fahrt, die ich mir heute vornehmen möchte, fand am 26.01.69, also einen Tag vor meinem 18. Geburtstag statt, womit ein kleiner, wenn auch etwas an den Haaren herbeigezogener Bezug zum aktuellen Anlass gegeben ist. Auch diese Fahrt stellt einen Meilenstein in meiner persönlichen Eisenbahn-Biografie dar, war es doch die erste Sonderfahrt, die wir als "Nebenherfahrer" mit dem Auto begleiteten; Orts- und Streckenkenntnis gleich Null, nur mit Generalkarte auf den Knien und natürlich auch irgendwie dem Herdentrieb folgend. Während wir uns nur als Anfänger bezeichnen konnten, war Hobby-Kollege und heutiger Freund Helmut alias 03 1008 bereits Profi und farbig unterwegs. Seine Bilder von dieser Fahrt hat er bereits vor etlichen Jahren in seiner Serie Dampf vor 40 Jahren eindrucksvoll vorgestellt.

Veranstaltet wurde die Fahrt vom VdEF Wuppertal in Zusammenarbeit mit dem Eisenbahn-Kurier, mit dem in solchen Dingen bestens vertrauten Harald Vogelsang von der DGEG als kompetentem Organisator. Nur das Wetter hatten die Veranstalter leider nicht im Griff; das war mal wieder "Sonderfahrts-typisch".

Damit genug der Vorrede, los geht's.

Bild 01 

Und zwar an der Lennebrücke direkt hinter dem Bahnhof Letmathe, wo die Lichtverhältnisse wirklich unterirdisch waren.
Trotzdem, wie die 57 1387 mit ihrem Sonderzug hier in die Bergstrecke nach Iserlohn kachelt, das möchte ich euch nicht vorenthalten.

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Den Fotohalt am Hp Dechenhöhle überspringe ich, da ich es hier gekonnt geschafft habe, auf allen Bildern irgendwelche Pfähle und Büsche vor die Lok springen zu lassen. Stattdessen wechseln wir gleich auf die andere Seite von Iserlohn, an die damals noch weiterführende Strecke nach Menden.

Bild 02 

Kurz hinter Iserlohn erwarteten wir den Zug an dieser auf den ersten Blick ziemlich motivlosen Fotostelle.
Obwohl, die flache Einöde verleiht dem Bild schon wieder eine spezielle Note und macht aus dem Un-Motiv doch ein zeigenswertes Foto.
Und ich betone: wir befinden uns hier im Sauerland, nicht etwa irgendwo in der Pusta oder Taiga.

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Bild 03 

Bei der Einfahrt nach Westig gab es eine schöne schwarze Qualmwolke, die zwar die Fotografen erfreute, die Anwohner aber wahrscheinlich eher nicht so.

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Bild 04 

Beim Halt im Bahnhof von Westig konnte die Zuglok 57 1387 von allen Seiten ausgiebig fotografiert werden – auf bestimmte Lichtrichtungen brauchte man nicht zu achten; es war eh alles gleich schlecht.

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Bild 05 

Beim nächsten Fotohalt in Oese ließ sich zum ersten Mal die Sonne wenigstens ansatzweise sehen.
Nachdem die Fotografen den Zug verlassen und auf der Straße Stellung bezogen hatten, setzte der Zug unter Aufsicht des Zugführers ein paar Meter zurück ...

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Bild 06 

... um dann mit Volldampf wieder vorzuziehen.

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Bild 07 

Von dem folgenden Nachschuss auf 57 1387 hätte ich früher, bei herkömmlicher Vergrößerungstechnik, bestimmt keinen Abzug gemacht: Negativ weiß in weiß, Lok total in Dampf gehüllt. Aber gescannt und elektronisch bearbeitet ergeben sich ganz neue Perspektiven.

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Bild 08 

In Menden wurde die Fahrtrichtung gewechselt, was das Personal der 57 1387 dazu nutzte, vor der Weiterfahrt noch einmal die Wasservorräte zu ergänzen.

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Bild 09 

Nach dem Kopfmachen in Menden ging es dann südwärts über die Hönnetalbahn in Richtung Neuenrade.
Kurz hinter Menden entstand ein weiteres Bild von "Zug im Acker". Jetzt allerdings mit Lok rückwärts und ein paar Bäumen und Formsignalen im Hintergrund.

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Bild 10 

Der nächste Fotohalt wurde kurz vor Klusenstein unmittelbar vor dem Uhu-Tunnel eingelegt. Und zur Feier dieser außergewöhnlichen Fotostelle schien sogar einmal richtig die Sonne.
Heute unvorstellbar: Der Ausstieg erfolgte auf der Brücke über die Hönne. Von dort marschierten die Fotografen zum hinteren Brückenkopf, dann den Hang hinunter und über den Steg auf die Straße (Man beachte die geöffneten Türen an allen Wagen).

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Bild 11 

Die Hönnetalbahn schneidet mit dem Uhu-Tunnel nur eine Felsnase ab; direkt nach dem Tunnel geht's wieder über Straße und Hönne auf die andere Flussseite. Mit etwas Kraxelei in den Felsen gelang es mir sogar, eine Stelle mit einem halbwegs freien Blick durch die Bäume auf Tunnel und Brücke zu finden. Zunächst die Hochkant-Ansicht.

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Bild 12 

Und dann das Ganze noch einmal im Querformat. Mit weniger Zweigen vor der Lok, aber dafür mit unten abgeschnittenem Viadukt.

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Bild 13 

In Binolen war das (nominelle) Fahrziel dieser Sonderfahrt erreicht. Hier konnte die Lok umsetzen, um für die Rückfahrt dann wieder vorwärts vor dem Zug zu laufen. Zunächst wurde 57 1387 beim Umsetzmanöver im südlichen Bahnhofskopf abgepasst.

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Bild 14 

Anschließend wurde der Zug ein paar 100m zurückgedrückt, um dann aus der Kurve heraus eine Schein-Vorbeifahrt in Richtung Bahnhof zu absolvieren.
Die Fachwerkhäuser im Hintergrund gibt es noch heute, aber die Wiese, auf der sich damals die Fotografen drängten, ist heute komplett zugewachsen.

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Bild 15 

Danach ging es zügig zurück nach Menden, wo der Sonderzug ein weiteres Mal zwischen Horlecke und Menden abgepasst wurde.

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Bild 16 

Das letzte Bild des Sonderzugs entstand bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof Fröndenberg. 57 1387 legt sich mächtig ins Zeug, um den folgenden Anstieg aus dem Ruhrtal heraus auf die Höhen nördlich der Ruhr mit Volldampf in Angriff zu nehmen.

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Bild 17 

Gerade, als wir uns auf den Heimweg machen wollten, brummte noch 217 014 durch den Bahnhof Fröndenberg. Zwar nur als Lz, aber eine 217 wurde natürlich nicht ausgelassen, selbst bei diesen traurigen Lichtverhältnissen.

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Soweit mein Bericht von dieser Sonderfahrt. Gerade wegen des meist unfreundlichen Wetters bedaure ich heute nicht, damals "nur" schwarz/weiß fotografiert zu haben. Denn das verleiht der Tristesse noch einen gewissen Reiz.

Zum Schluss noch eine oT-Anmerkung in eigener Sache:
Soeben wurde meine Seite, Die Bundesbahnzeit, optisch und programmtechnisch auf eine neue, modernere Version umgestellt. Nach Ausmerzung einiger Bugs und Darstellungsprobleme ist die Seite jetzt wieder voll umfänglich im Netz, sozusagen als Bundesbahnzeit 3.0. Allerdings habe ich es noch nicht geschafft, sämtliche Unterseiten und Links zu überprüfen. Sollten also noch irgendwelche Unstimmigkeiten oder Fehler auffallen, würde ich mich über eine kurze Nachricht per Mail oder PN freuen. Danke dafür im voraus.

Einen schönen Tag noch,
Ulrich B.