Vor einer Woche hatte ich mit meinem Beitrag Mit 38 2383 in die Lüneburger Heide die Zeitmaschine genau 50 Jahren zurückgedreht und gezeigt, was mir das Hobby am 07.05.72 zu bieten hatte. Nur einen Tag später, am 08.05.72, war ich erneut unterwegs, um die Region rund um meinen neuen Studienort Hannover weiter zu erkunden. Dazu ging es nach Braunschweig, und zwar erst einmal ins Bw.

Auch wenn die Zeit der Hochhaxigen inzwischen (knapp) vorbei war, und sich die 216 inzwischen breit machten, war Braunschweig immer noch ein Dampf-Hotspot im östlichen Niedersachsen. Neben den dort stationierten 50ern traf man hier auch Wendeloks aus Lehrte, Goslar, Ottbergen und gelegentlich auch aus Uelzen an. Und wie üblich standen die Dampfer auf den Freigleisen vor dem großen Rechteckschuppen.

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Ganz links außen, stand die Goslarer 050 892, die aus heute nicht mehr erinnerlichen Gründen nur relativ spitz von vorn ins Bild zu setzen war.

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Von der Lehrter 050 920 war zwar eine fast perfekte Schrägaufnahme à la Bellingrodt möglich – aber aus heutiger Sicht eher langweilig.

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Nach den Gästen aus Goslar und Lehrte nun zwei Maschinen aus dem Braunschweiger Bestand: 052 548 und rechts daneben 052 719.

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Der Ottbergener Jumbo 044 214 wollte mir dagegen nur seinen schönen Rücken zukehren.

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Aber so ging das natürlich nicht. Auch mit Frontschatten folgte natürlich noch eine Aufnahme von vorn.

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Die "Eckigen", also die Dieselloks der V160 Familie, hatten es mir ja schon seit Beginn meiner Eisenbahn-Leidenschaft angetan. Deswegen wurde selbstverständlich abgedrückt, als 216 051 auf die Drehscheibe fuhr.

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Hinter dem großen Rechteckschuppen entdeckte ich vier weitere 216 zur Vervollständigung meiner Sammlung. Von links nach rechts: 216 122, 216 184, 216 126 und 216 029.

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Sozusagen seitlich aus dem Schuppen, also durch das Tor an der Südost-Seite des Schuppens und damit von der inneren Schiebebühne, kam jetzt 044 363 ins Freie. Die geöffneten Zylinderhähne sorgen für eine fotogene Dampfwolke.

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Als dann es dann weiter in Richtung Drehscheibe ging, wurde die "höhere Beamtenlaufbahn" unterquert, über die man vom großen Verwaltungsgebäude offiziell und legal zum Betriebsgelände gelangte. Den inoffiziellen kurzen Dienstweg fand ich erst später, was mir ab dann zeitaufwendige Anmeldeprozeduren ersparte.

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Damit war der gut einstündige, begleitete Rundgang durchs Bw beendet und es stellte sich die Frage: "Wat nu?"

Wo ich nun schon einmal in Braunschweig war, könnte man ja den Versuch unternehmen, in das nahe gelegene Dampflok-Ausbesserungswerk hineinzukommen. Und oh Wunder, es klappte. Eine höflich vorgetragene Bitte beim Dienststellenleiter führte zu dem kaum erhofften Ergebnis, dass ein Mitarbeiter herbei zitiert und angewiesen wurde, mit mir einen kurzen Rundgang durchs Freigelände zu machen. Nur eine Begehung der Hallen wäre aus Sicherheitsgründen leider nicht möglich.

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Es begann ganz hinten im Außenbereich des AWs, wo drei ausgemusterte Loks auf ihr weiteres Schicksal warteten. Bei dem zweiachsigen Schürzen-Jumbo kann es sich eigentlich nur um die Bismarcker 044 079 handeln (Z: 25.01.72, †: 18.04.72).
Die Identität der beiden anderen ist dagegen eindeutig, denn die Nummern sind lesbar: 001 217, die letzte Braunschweiger 01, und 044 440 (ex 44 1440) vom Bw Nürnberg Rbf.

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Keineswegs am Ende ihrer Laufbahn war dagegen die Hofer 001 168, die mit dieser Radsatzbestückung aber sicher ganz miserable Fahreigenschaften haben würde. ;-))

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044 262 (Betzdorf, ex 44 1262) machte zwar einen noch recht guten Eindruck, war aber bereits seit dem 10.03.72 z-gestellt und bekam auch keine neuerliche Untersuchung mehr.

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044 562 vom Bw Ehrang hatte es dagegen eindeutig hinter sich (Z: 22.02.72, †: 18.04.72).
Das abgebrochene/abgetrennte Rahmenvorderteil lässt auf einen größeren Unfallschaden schließen.

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Nun ging es in den Eingangsbereich des AWs, wo gleich mehrere 44-Öl für die nächste Untersuchung vorbereitet wurden.

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Da war zunächst 043 440 vor einer weiteren 043, deren Nummer ich leider nicht notiert habe.

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Etwas weiter vorn stand ein weiteres Öl-Jumbo-Pärchen aus Rheine, das wohl gerade erst eingetroffen war; hinten 043 431.

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Und noch ein Blick von vorn auf 043 431.

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Der Öler vor der 431 war die 043 672 (ex 44 1672).

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Und etwas seitlich am Rand stand 043 681, die Unfall-Lok von Altenbeken im November 1971 – siehe Unfall mit 043 681. Noch eine Woche vorher konnten die Teilnehmer der P8-Sonderfahrt vom 30.04.72 die Lok zusammen mit ihrer Kontrahentin 216 032 in Altenbeken bewundern.
Die Schäden an der 043 sind offensichtlich nicht allzu groß, und so war es keine Überraschung, dass die Maschine nach einer Unfall-Ausbesserung wieder in Fahrt kam.

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So, damit war ich in Braunschweig "durch". Jetzt sollte es noch nach Helmstedt gehen, wo der der Berliner Schnellzug mit einer großohrigen Ostbahnhofer 01 auf dem Programm stand. Ab das ist ein anderes Thema und ggfs. einen eigenen Beitrag wert.

Einen schönen Tag noch,
Ulrich B.