Zusammenfassung der Beiträge zum Thema
Ostertour 1971 – Aschaffenburg

Um längeres Scrollen zu vermeiden, kann jeder Teilbeitrag auch direkt angesteuert werden.

Vor einigen Tagen hatte ich hier über meine/unsere Ostertour 1971 und den Auftakt im Westerwald berichtet. Nach Mayen und eineinhalb Tagen Moselstrecke stand nun am 02.04.1971 Aschaffenburg auf dem Programm. Das war jetzt auf den Tag genau heute vor 53 Jahren.

Unser Hauptinteresse galt dort natürlich den vor gut einem Vierteljahr aus Darmstadt hierhin versetzten 65ern. Auf der Strecke nach Miltenberg hatten diese inzwischen die zuvor eingesetzten 64er weitgehend verdrängt. Aber das sollte nur von kurzer Dauer sein. Denn wider Erwarten kamen die 64er ab 1972 wieder zurück und letztlich überlebten die Bubiköpfe die Neubauloks sogar noch knapp.

Bild 01 

Früher Vogel fängt den Wurm – und deshalb waren wir rechtzeitig vor Ort, um südlich von Aschaffenburg mit dem Pz 3305 aus Miltenberg den Fototag zu beginnen (Afb Süd an 7:42 Uhr). Und 065 001 bot uns an diesen kalten Frühlingsmorgen als Einser mit viel Dampf den perfekten Einstieg zum Thema 65.

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Bild 02 

Für den nur 7 Minuten später folgenden E 1909 Lauda - Frankfurt(M), bis Aschaffenburg bespannt mit 023 070, ging es noch ein paar Meter weiter in die Kurve hinein.
Man sieht deutlich, dass der morgendliche Dunst im Maintal noch nicht vollständig weggeheizt ist.

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Bild 03 

Aber als wir dann wenig später im Bw Aschaffenburg die 65 001 am Kohlebansen wiedertrafen, hatte sich die Sonne bereits voll durchgesetzt und ermöglichte uns ein schönes Lokporträt. Zunächst die Lok von vorn und mit leichtem Frontschatten …

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Bild 04 

… sowie von hinten, jetzt richtig im Licht und mit Kohlekran.

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Bild 05 

Nach Abschluss der Arbeiten ging es für 65 001 erst einmal in den Lokschuppen. Auf dem Weg dahin bot sich auf der Drehscheibe die Gelegenheit, die Lok von allen Seiten (und richtig im Licht) zu fotografieren. Zuerst die linke Seite, …

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Bild 06 

… und dann die rechte. Damit war die 001 bereits erfolgreich "erlegt".

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Bild 07 

Das vertraute Summen einer ausrollenden Ellok lenkte den Blick in die Gütergleise seitlich des Bws. Dort war gerade 194 133 (Afb) zum Halten gekommen und stand da jetzt wie auf dem Präsentierteller.
Bei dieser Aufnahme weiß ich sofort wieder, warum die E94 meine absolut liebste Altbau-Ellok ist.

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Bild 08 

Direkt hinterher folgte ein Güterzug, bespannt mit der ebenfalls in Aschaffenburg stationierten 194 563. Die hellere Ziffer 5 in der Betriebsnummer zeigt an, dass die am 28.12.70 erfolgte Umzeichnung von 194 263-0 in 194 563-3 noch nicht lange zurückliegt.

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Bild 09 

Zurück an die Drehscheibe, wo jetzt auch 023 070 in den Schuppen einrückte.

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Bild 10 

Von der Goldbacher Straße südlich der Fernbahngleise ergab sich dieser klassische Blick auf das Bw Aschaffenburg.
Gerade rollt 051 628 vom Bw Nürnberg Rbf zur Bekohlung.
Die vorn eingehängte Schlussscheibe deutet darauf hin, dass die Lok als Lz aus dem Maintal gekommen ist.

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Bild 11 

Der eigentliche Grund dafür, diese Fotostelle aufzusuchen, lag darin, dass kurz vorher ein weiterer Zug aus Miltenberg eingetroffen war. Und wie erwartet dauerte es nicht lange, bis dessen Zuglok 065 013 erschien und ebenfalls zur Bekohlungsanlage rollte.

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Bild 12 

Und wo wir nun schon einmal hier waren, konnte man sich auch die im westlichen Bw-Vorfeld vor dem Hilfszug stehende 064 247 vornehmen. Quer über alle Gleise hinweg noch etwas klein im Bild, aber dafür mit dem Hilfszugwagen 1725657 in voller Schönheit.

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Bild 13 

Schnell wieder zurück ins Bw und 064 247 etwas mehr aus der Nähe verewigt. Obwohl die Aschaffenburger 64 jetzt keine planmäßigen Einsätze mehr hatten, präsentierte sich die Lok dank einer HU in 11/70 im Bestzustand. Kein Wunder also, dass diese Lok zu den 64ern gehört, die die 65er in Aschaffenburg überlebten.

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Bild 14 

Es müssen ja nicht immer 194 sein, auch die schweren Sechsachser der BR 150 wurden stets gerne "mitgenommen". So wie die Würzburger 150 106 mit ihrem bunt gemischten Güterzug.

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Bild 15 

Auf dem Weg auf die andere, östliche Seite des Bws und zur Bekohlungsanlage wurden wir von 194 574 mit einem Güterzug auf der Fernbahn überrascht. Zwar standen wir jetzt lichtmäßig auf der falschen Seite, aber eine 194 lässt man natürlich nicht einfach vorbeifahren.

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Bild 16 

Nun endlich konnten wir uns auch der 065 013 widmen, bei der die Restaurationsarbeiten bereits weitgehend abgeschlossen waren.

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Bild 17 

Um zurück zum Lokschuppen zu gelangen, musste 065 013 erst eine kurze Sägefahrt in Richtung Osten unternehmen.

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Bild 18 

Dort im Osten des Bw Areals standen auch zwei bereits abgestellte 065. Eine davon war 065 004, Z: 08.02.71.

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Bild 19 

Bei der anderen handelte es sich um 065 016, die an der vorderen Pufferbohle einen leichten Unfallschaden (Aufstoß) aufwies. Die Z-Stellung erfolgte am 28.12.70.

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Bild 20 

Auch zusammen waren mir die beiden Kopf an Kopf abgestellten Maschinen ein weiteres Foto wert.
Wie gut, dass ich beide Loks in Darmstadt noch voll im Betrieb hatte erleben und fotografieren können.

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Bild 21 

Soweit draußen hatte man guten Blick in die Ostausfahrt des Rbfs, wo ein weiterer 194-bespannter Güterzug auf Ausfahrt Richtung Spessart/Würzburg wartete. Mit 194 542 (Afb, ex 194 142) sehen wir eine der beiden Loks mit Hochspannungssteuerung Bauart BBC, also einen echten Exoten innerhalb der Baureihe E94 – siehe Bauartunterschiede Baureihe 194, Punkt 17.

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Bild 22 

Zu guter Letzt noch ein Foto vom Regelverkehr auf der Fernbahn: Die gerade erst drei Monate alte 103 116 (F-1) hat den F155 von München nach Frankfurt(M) am Haken, gebildet aus vier blauen Aüm. Man beachte die Stromabnehmer der Bauart DBS54 mit Wanischwippe B15 und Oberscherendämpfung. Aber wie wir auf die andere Seite der Streckengleise gekommen sind, verrate ich nicht.

Damit möchte ich den ersten Teil mit Aufnahmen aus Aschaffenburg beenden. Im zweiten Teil geht’s dann an die Strecke nach Miltenberg, wo dann in erster Linie Strecken- und Zugaufnahmen angesagt waren. Ich denke, man sieht sich.

Einen schönen Tag noch,
Ulrich B.

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Und weiter geht's mit dem Bericht über meine Ostertour vor 53 Jahren an die Strecke Aschaffenburg - Miltenberg.
Aber zuerst noch einmal der Link zum 1. Teil.

Nach dem schon recht erfolgreichen Start in Aschaffenburg sollten jetzt die Streckenaufnahmen folgen. Das Datum ist immer noch der 02.04.71.

Bild 23 

Als ersten Zug passten wir den Pz 3312 in Wörth ab, mit 065 013 (leider) rückwärts vorm Zug. Aber für Tenderloks war das ja nicht ungewöhnlich.

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Bild 24 

Die Zugfahrt mit Tender voraus veranlasste mich zu einem sonst selten gemachten Nachschuss, der mir heute durchaus reizvoll erscheint.

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Bild 25 

Bei Laudenbach (Main) hatten wir den 3312 wieder überholt und kamen so zu einer weiteren, wenn auch ziemlich motivlosen Aufnahme.

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Bild 26 

Als wir in Miltenberg eintrafen, hatte 065 013 bereits vom Zug abgesetzt und war schon auf dem Weg in die kleine Lokstation von Miltenberg. Wir erwischten sie im letzten Moment an den tausendfach fotografierten Formsignalen bayerischer Bauart in der Ausfahrt von Miltenberg Hbf.

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Bild 27 

In der Lokstation hieß es für 065 013 erst einmal "Wasser marsch". Man beachte die etwas exotische Bauart des Wasserkrans.

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Bild 28 

Mit 065 014 war noch eine weitere 65er anwesend, die vor dem kleinen Lokschuppen abgestellt war.

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Bild 29 

Klassisches Lokporträt von 065 014 mit Stangen fast in Grundstellung.

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Bild 30 

Und auch das Führerhaus mit den neuen Beheimatungsangaben musste einmal groß auf den Film.

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Bild 31 

Der Vollständigkeit halber noch eine Ansicht von hinten.

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Bild 32 

Als 065 014 dann zum Dienst aufbrach, ergab sich die Möglichkeit, sie zusammen mit 065 013 ablichten, die immer noch am Wasserkran stand.

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Das höher liegende Gleis hinter der 65 013 am km 36.2 ist übrigens die Maintalstrecke von (Lauda -) Wertheim über Miltenberg nach Aschaffenburg, die hinter Miltenberg Nord den Main überquert und dann zunächst in Sichtweite an Miltenberg Hbf vorbei gingt. Diese Streckenführung erforderte eine seltene, wenn nicht sogar einzigartige Betriebsweise derart, dass durchgehende Züge immer eine kurze Rückwärtsfahrt mit besetztem Zug vornehmen mussten, um den Hbf anzufahren.

Bild 33 

In Miltenberg Hbf übernahm 065 014 den Pz 2335 nach Aschaffenburg. Vor der Abfahrt muss der Heizer noch etwas hinter dem Führerhaus erledigen – jeder Sicherheitsbeauftragte würde da heute Schweißperlen auf der Stirn kriegen, wie der gute Mann da oben ohne jede Sicherung mit dem Hintern über 4m Abgrund herumwerkelt ; -)

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Bild 34 

Die erste Streckenaufnahme von 065 014 mit dem 2335 dann kurz vor Laudenbach (Main), km 31,3.
Gedacht war das hier als Fotostelle mit Maintal im Hintergrund, aber das zunehmend tristere Wetter machte diesen Ansatz weitgehend zunichte; von den Bergen hinter dem Zug ist leider reinweg gar nichts zu sehen.

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Bild 35 

Der Halt in Laudenbach ermöglichte ein Überholen des Zuges und eine nächste Aufnahme am nördlichen Ortsrand bei km 29,2.
Aber auch hier verschwinden Main und Berge hinter dem Zug im dunstigen Grau.

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Bild 36 

Ein bisschen mehr Motiv bot sich zwischen Klingenberg und Wörth. Letzte Aufnahme von 065 014 mit Pz 2335 auf seiner Fahrt nach Aschaffenburg.

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Bild 37 

Dieselbe Stelle mit Blick in die Gegenrichtung: Der 3316 nach Miltenberg war mit 051 628 (NüR) bespannt – da hatte "Dampfgeführte Reisezüge"leider recht.

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Bild 38 

Und beim 3315 machte sich sogar schon ein Diesel-Stinker in Gestalt von 215 013 (Ulm) breit. Aber die Zeit, wo ich bei so etwas die Kamera sinken ließ, war längst vorbei. Und die "Eckigen" wurden von mir sowieso schon immer alle aufgenommen.

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Bild 39 

Der nächste Zug nach Norden war dann wieder dampfgeführt: Mit dem 3317 kam 065 013 zurück, erwartet bei Trennfurt, nördlich von Laudenbach. Und jetzt tatsächlich mit Main sichtbar im Hintergrund.

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Bild 40 

Hinter Wörth war der Zug wieder überholt und für die leichte Innenkurve wurde diesmal das Tele eingesetzt.
Zunächst der Vorschuss mit viel Umgebung, aber hinten versteckt sich der Zugschluss noch hinter den Bäumen.

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Bild 41 

Dann der Hauptschuss näher heran. Jetzt ist zwar der ganze Zug zu sehen, aber dummerweise der Telegrafenmast abgeschnitten. Da gefällt mit heute der Vorschuss doch eindeutig besser.

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Bild 42 

Über die Mainbrücke zwischen Erlenbach und Wörth bollert die Nürnberger 051 588 mit dem Pz 3320 in Richtung Miltenberg.

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Bild 43 

Mit dem nächsten Zug gen Süden war wieder die 014 dran. Bei Kleinwallstadt wurde der 3322 das erste Mal abgepasst. Und wenn man genau hinsieht, stellt man fest, dass hinten noch eine Schienenbusgarnitur am Zug hängt.

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Bild 44 

In Obernburg-Elsenfeld hatte der Pz 3322 reichliche 19 min Aufenthalt. Zeit genug, um ohne Eile weitere Aufnahmen von 065 014 und ihrem Zug zu machen. Und wieder müssen die Frontfenster an der 65 gereinigt werden.

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Bild 45 

Jetzt noch mal die 065 014 ganz groß und mit fleißigem Personal.

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Bild 46 

Nächste Streckenaufnahme kurz vor dem Haltepunkt Glanzstoffwerke im Süden von Obernburg. Und wie man sieht, hat man den Schienenbus in Obernburg-Elsenfeld abgehängt. Im "erweiterten Blockabstand" wird dieser als 3326 dem 3322 folgen, um die Werktätigen der Glanzstoffwerke zum Feierabend nach Hause zu bringen.

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Bild 47 

Wir blieben in Obernburg-Elsenfeld für den hier endenden 3324, vor dem jetzt wieder 065 013 Dienst tat. Den BÜ finde ich heute auf der Gurgelmappe nicht wieder, aber er muss sich am Nordkopf des Bahnhofs befunden haben, wofür der sichtbare Hektometerstein 18.2 spricht.
Interessant auch der vor dem BÜ wartende Kurzhauber, dessen Bauart/Typ doch sicher einige hier benennen können.

Nachtrag: Bei dem Lkw handelt es sich um einen Henschel-Kipper, Baureihe 502, Typ HS 16 HK.

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Bild 48 

Letzte Station im Maintal am 02.04.71 war Klingenberg, wo das Restlicht um kurz vor 18:00 Uhr noch für zwei Züge genutzt werden sollte. Zuerst von Süden, also aus Miltenberg kommend, 065 014 mit dem 3323.

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Bild 49 

Und schließlich noch einmal der Einser 065 001 mit dem 2332 nach Miltenberg, Klingenberg 17:59 Uhr.
Ohne Sommerzeit waren bei diesem Wetter und so spät nur noch Standaufnahmen möglich.

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Damit war das Thema 65 an nur einem Tag erfolgreich erledigt: Drei Loks im Betrieb erwischt, ordentliche Bw-, Bahnhofs- und Streckenaufnahmen und dazu in Aschaffenburg noch ein willkommenerer Beifang. Zwar keine 64 auf der Strecke, aber das war durchaus in unserem Sinne, denn wir waren ja wegen der 65er hierhin gekommen. Nun konnten wir zufrieden die nächste Aufgabe angehen: Nämlich die Einsätze der Ulmer 003 in und um Crailsheim. Darüber habe ich von längerer Zeit schon einmal hier berichtet: Ostertour 1971 – Crailsheim.

Ich hoffe, dass die 65er-Monotonie in diesem Teil des Beitrags erträglich war und freue mich über jeden, der bis zum Schluss durchgehalten hat.

Einen schönen Tag noch,
Ulrich B.